Lehre / Teaching (German
only)
Tektonische Geomorphologie
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Die tektonische Geomorphologie beschäftigt sich mit der
Wechselwirkung von Tektonik und Klima und deren Auswirkung auf die
Topographie. In dieser Lehrveranstaltung lernen wir wie Tektonik
Topographie aufbaut und klimagesteuerte Oberflächenprozesse diese wieder
abtragen. Die Konkurrenz von konstruktiven (Tektonik) und destruktiven
Prozessen (Klima) hinterlässt charakteristische Muster in der
Landschaft, die wir gemeinsam extrahieren und interpretieren werden.
Was sagt uns die globale Verteilung von Flächen in unterschiedlichen
Höhenstufen (Hypsometrie) über die Dynamik der Erde und wie
unterscheiden sich fluviale und glaziale Landschaften?
Flüsse stellen das Rückgrat alpiner Landschaften dar und reagieren
sensitiv auf Tektonik (Hebung), Abfluss (Klima) und Substrat
(Lithologie). Was können wir aus Flusslängsprofilen lernen und wie
breiten sich Störungen durch tektonische oder klimatische Änderungen im
Entwässerungsnetzwerk aus?
Immer wenn zwei Prozesse entgegenarbeiten sollte sich mit der Zeit
ein Gleichgewicht einstellen. Welche Arten von Gleichgewichten könnte es
geben und wie lange dauert es bis sich ein derartiges Gleichgewicht
einstellt?
Wann, wie lange und wie schnell (mit welchen Raten) Prozesse ablaufen
sind bedeutende Fragen in der tektonischen Geomorphologie. Wie kann man
aber den Zeitpunkt und die Prozessgeschwindigkeit bestimmen?
Diese und viele andere Fragen werden wir in der Lehrveranstaltung mit
jeweils einer Einführung in die theoretischen Grundlagen und mit
zahlreichen praktischen Übungen beantworten.
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Angewandte numerische Verfahren in der Geologie
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In der UE angewandte numerische
Verfahren in der Geologie wir geländebasierte- und numerische Methoden
zusammenführen und die Veränderung eines Wildbachs durch
Hochwasserereignisse dokumentieren. Die Übung setzt sich aus 6 Einheiten
zusammen wobei als Endergebnis eine Mini-Publikation sowie eine
Präsentation erwartet wird.
Nach erfolgreichem Abschluss dieser
Lehrveranstaltung werdet ihr in der Lage sein selbstständig die im
Rahmen der UE geübten Methoden durchzuführen, sowie die Ergebnisse
graphisch darzustellen und zu beschreiben.
Einheit 01: Gelände: Befliegen eines Wildbachs am
Übergang Festgesteinssohle alluviale Sohle mittels Drohne. Ziel ist eine
flächendeckende Dokumentation des aktiven Tals durch Fotos, sowie die
Geländeaufnahme von dem Sedimentkörper und des Festgesteins.
Einheit 02: Photogrammetrische Auswertung der
Drohnenfotos und Erstellen eines hochauflösenden digitalen
Höhenmodelles. Erste Vergleiche und Differenzanalyse mit einem bereits
vorhandenen LiDAR Höhenmodell werden durchgeführt.
Einheit 03: Einwicklung eines numerischen Modelles
zur Beschreibung eines Hochwasserabflusses. Es werden mehrere Szenarien
entwickelt, die sich in Bezug auf den Spitzenabfluss und die Form der
Abflussganglinie unterscheiden. Datenlogger und Profile werden in das
Modell implementiert.
Einheit 04: Ergebnisse der Befliegung, der
Auswertung der Höhenmodelle sowie der numerischen Simulation werden
mittels GMT und Paraview visualisiert – Teil 1.
Einheit 05: Ergebnisse der Befliegung, der
Auswertung der Höhenmodelle sowie der numerischen Simulation werden
mittels GMT und Paraview visualisiert – Teil 2.
Einheit 06: Als Hausaufgabe zwischen den Einheiten
habt ihr bereits die Einleitung, Methoden und die Ergebnisse beschrieben
sowie deren Aussage diskutiert. In der Einheit 6 werdet ihr Eure Arbeit
in Form von Kurzvorträgen präsentieren. Im Anschluss werden wir den Text
überarbeiten und versuchen die Textbausteine und Abbildungen zu einer
kleinen Publikation zusammenzufügen.
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Geologische Fernerkundung
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Als Fernerkundung werden alle Verfahren bezeichnet, die der Gewinnung
von Informationen über die Erdoberfläche durch Messung und
Interpretation der von ihr ausgehenden Energiefelder dienen.
Fernerkundung in der Geologie wir häufig angewandt, wenn große, mitunter
schwer zugängliche Gebiete in Bezug auf die vorherrschenden Gesteine und
Strukturen untersucht werden müssen. Dies ist vor allem bedeutend im
Bereich der Lagerstättenkunde, wo das Auffinden großer Lagerstätten
durch Analyse von Satellitendaten unterstützt wird. Wichtige
Fragestellungen sind aber auch die hydrogeologische Charakterisierung in
schlecht entwickelten Gebieten (z.B. im Bereich von Flüchtlingslagern)
oder die Dokumentation globaler Veränderung durch die Analyse
Zeitreihen.
Im Zuge diese Lehrveranstaltung lernen die Studierenden die
bedeutendsten Daten und Methoden der geologischen Fernerkundung kennen.
Dies beinhaltet das Auffinden der Datensätze im Internet, den Import
dieser Daten in ein geographisches Informationssystem, die Analyse
dieser Daten und deren Visualisierung. Die Interpretation geologischer
Merkmale mit Hilfe der Fernerkundung wird gemeinsam geübt und zum Lösen
spannender geologischer Fragestellen genutzt.
Einheit 01: Grundlagen der Fernerkundung (Genser)
Einheit 02: Fernerkundung und Strukturgeologie
(Genser) Einheit 03: Fernerkundung und
Strukturgeologie (Genser) Einheit 04: Fernerkundung
und Lagerstätten (Robl) Einheit 05: Fernerkundung
und Lagerstätten (Robl)
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Computergestützte Kartographie in der Geologie
(GIS)
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Im Zuge dieser Lehrveranstaltung werden im Theorieteil Prinzipien und
Methoden im Bereich der Fernerkundung und der Geographischen
Informationssysteme (GIS) erlernt. Im Praxisteil bearbeiten die
Studentinnen und Studenten Anwendungsbeispiele aus der Geologie. Diese
umfassen unter anderem das Georeferenzieren von Karten, Digitalisieren
geologischer Einheiten und Strukturen, Arbeiten mit digitalen
Höhenmodellen, Erstellen von hydrologischen Analysen und Verschnitt von
unterschiedlichen Daten und die Abfrage von Datenbanken
Einheit 01: Theoretische Grundlagen und erste
Schritte in ArcGIS Einleitung, Aufgaben von GIS, Datenmodelle (Raster
und Vektordaten) Geoid, Projektionen, Koordinatensysteme ESRI ArcGIS:
Erstellen von Karten, Hinzufügen von Daten, Übungen mit der
Programmoberfläche
Einheit 02: Arbeiten mit Vektor und
Rasterdaten Import von Daten aus unterschiedlichen Quellen, Projektionen
zuweisen, Umprojizieren von Daten, Ausschneiden von Daten, Maskieren,
Vektor <–> Raster, Field Calculator, Raster Calculator
Einheit 03: Georeferenzieren und Digitalisieren von
Karten Georeferenzieren gescannter Karten, Digitalisieren von
geologischen Einheiten, Verschnitt von Daten
Einheit 04: Hydrologische Analysen Fließrichtungen,
Akkumulation, Wasserscheiden, Entwässerungsnetzwerk, Hypsometrie
Einheit 05: GIS und Naturgefahren:
Einwirkungsanalyse
Einheit 06: Open Source GIS: Übungen mit GRASS
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Räumliche Daten in der Geologie: Verarbeitung, Analyse, Modellierung
und Visualisierung
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Im Zuge der Lehrveranstaltung „Räumliche Daten in der Geologie:
Verarbeitung, Analyse, Modellierung und Visualisierung“ werden
Kenntnisse aus der VU: Computergestützte Kartographie (in der Geologie
GIS) vertieft und neue Methoden aus der Geoinformatik erarbeitet
und anhand praxisnaher Beispiele erprobt. Die im Zuge dieser
Lehrveranstaltung erworbenen Kenntnisse befähigen sie selbständig
Projekte aus dem Bereich GIS / Geoinformatik durchzuführen. Mit Hilfe
von Schritt für Schritt „Kochrezepten“ - dokumentiert im begleitenden
Skriptum erlernen die Teilnehmer unter anderem
a) die
automatisierte Verarbeitung von großen und komplexen Datenstrukturen
b) die räumliche Interpolation von Daten mit unterschiedlichen Methoden
c) Extraktion von Mustern aus räumlichen Daten (z. B. hypsometrische
Kurven) d) Erstellen von topographischen, SWATH und Flußlängsprofilen
e) das Anwenden von Modellen
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Numerische Modellierung in der Geologie
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Im Zuge dieser Lehrveranstaltung werden im
Theorieteil Prinzipien und Methoden im Bereich der numerischen
Modellierung in der Geologie erlernt. Im Praxisteil bearbeiten die
Studentinnen und Studenten ausgewählte Beispiele aus den Bereichen
Geodynamik, Petrologie und Geomorphologie. Die Studierenden werden
bestehende Programmpakete kennenlernen und unter Anleitung einfache
numerische Modelle entwickeln und anpassen.
Die Lehrveranstaltung ist in 7 Einheiten a 180 Minuten eingeteilt. Im
Zuge dieser Lehrveranstaltung werden jeweils im Theorieteil Prinzipien
und Methoden im Bereich der numerischen Modellierung in der Geologie
erlernt. Im Praxisteil bearbeiten die Studentinnen und Studenten
ausgewählte Beispiele aus den Bereichen Geodynamik, Petrologie und
Geomorphologie. Die Studierenden lernen bestehende Programmpakete kennen
und entwickeln unter Anleitung einfache numerische Modelle.
Im Anschluss an die Einheiten wenden die Studierenden anhand
von Arbeitsblättern im Selbststudium die erlernten Techniken an. Dies
führt zu einem tieferen Verständnis des Lehrinhalts.
Im Detail werden folgende Themenkomplexe behandelt:
Einheit 1: Modelle im Bereich der Geologie Einheit
2: Wärme und Temperatur Einheit 3:
Diffusionsgleichung (explizit) Einheit 4:
Diffusionsgleichung (implizit) Einheit 5: Benchmarks
– unabhängige Tests Einheit 6: Diffusion in Granat
Einheit 7: Schnelle Massenbewegungen
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Geogene Gefahren und Geotechnik
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Das Erkennen von geogenen Gefahren und die Vermeidung von Schäden ist
ein wesentlicher Aspekt in der Ingenieurgeologie. Im Zuge dieser VU
erlernen wir an praktischen Beispielen wie man geogene Gefahren erkennt
und mit Hilfe von numerischen Werkzeugen charakteristische Parameter
(Druck, Geschwindigkeit, Fließhöhe, Sprunghöhe, Energie ... ) ermittelt.
In weiterer Folge werden diese Daten mit der räumlichen Lage von
Infrastruktur (z. B.) Straßen verschnitten und die potentielle
Einwirkung ermittelt.
Wir versuchen die Prozesse numerisch so exakt als möglich zu
beschreiben und mit den ermittelten Einwirkungsgrößen Strategien zu
entwicklen, um Menschenleben und Infrastruktur zu schützen. Dies
beinhaltet unter underem die Dimensionierung von Schutzbauwerken.
Im Wesentlichen beschäftigen wir uns mit Steinschlag und trockenen
Fließlawinen. Neben praktischen Übungen am Computer ist eine halbtägige
Exkursion im Anschluss an die letzte Computereinheit geplant.
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Geodynamik
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Diese Lehrveranstaltung vermittelt Grundlagen zur quantitativen
Beschreibung von dynamischen Prozessen in der Lithosphäre sowie deren
Auswirkung auf Topographie, fluviale Erosion oder Oberflächenwärmefluss.
Hierbei werden wir gekoppelte Prozesse betrachten die häufig durch
positive und negative Rückkopplungseffekte kontrolliert werden. Unter
anderem werden folgende Themenkomplexe gemeinsam erarbeitet:
Einheit 1: Der Globale Kontext
Einheit 2: Die Form der Erde Einheit 3:
Plattentektonik I Einheit 4: Plattentektonik II
Einheit 5: Wärme und Temperatur in der Lithosphäre
Einheit 6: Stabile Kontinentale Geotherme
Einheit 7: Zeitabhängige Temperaturentwicklung
Einheit 8: Numerische Lösung der Wärmeleitungsgleichung
Einheit 9: Isostasie und Topographie von Gebirgen
Einheit 10: Isostasie und die Tiefe der Ozeane
Einheit 11: Flexur Isostasie Einheit 12:
Flüsse mit Festgesteinssohle – „Bedrock Rivers“
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Ostalpen-/Österreichtraverse
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Die Alpen stellen ein klassisches Kollisionsgebirge dar und viele
fundamentale Grundlagen der modernen Geologie wurden in den Alpen
entdeckt (z.B. Deckentransport). Die detaillierte Kenntnis des
geologischen Aufbaues Österreichs, insbesondere der Ostalpen, ist
grundlegend für alle in der Praxis tätigen Geologinnen und Geologen.
Im Zuge der Exkursion lernen wir viele der wichtigsten Einheiten der
Ostalpen kennen und versuchen an zahlreichen klassischen Aufschlüssen
die geologische Geschichte der Alpen zu entschlüsseln.
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Wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren
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Nach
den Arbeiten im Gelände, im Labor oder im Computerlab müssen die
Ergebnisse aufbereitet und entsprechend präsentiert werden. Das
Schreiben von Berichten, Artikeln für Zeitschriften und das Präsentieren
von Ergebnissen in Vorträgen, PICOS und Postern stellen essentielle
Fähigkeiten für eine Geologin / einen Geologen dar.
In diesem
Kurs lernen wir das Schreiben wissenschaftlicher Texte, das Erstellen
von Präsentationen und das Präsentieren der eigenen Arbeit vor Publikum.
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Projektstudie
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Projektstudie: Baumann, 2013 |
Die Projektstudie stellt die erste, größere selbstständige Arbeit im
Rahmen des Geologiestudiums dar. Wie komme ich zu einem Thema?
Im Idealfall bringt ihr selbst eine spannende Idee mit und wir
erarbeiten gemeinsam den Rahmen für die Projektstudie. Eine Auswahl an
möglichen Themen wird in den nächsten Wochen bereitgestellt.
Generell umfasst eine Projektstudie folgende Arbeitsschritte:
1. Recherchen projektrelevanter Unterlagen (auch moderne
englischsprachige Publikationen! 2. Geologische Geländearbeit 3.
Räumliche Verortung von Geländedaten mit einem GI - System 4.
eventuell numerische Berechnungen 4. Darstellung und
Interpreation der Ergebnisse 5. Erstellen eines Berichts nach den
Richtlinien des wissenschaftlichen Arbeitens 6. Präsentation der
Arbeit (Vortrag)
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